Bienenweide

 

 

 

 

Als Bienenweide oder Bienentrachtpflanzen bezeichnet man Pflanzen, die aufgrund ihres Pollen und Nektarangebotes bevorzugt von Honigbienen angeflogen werden. Diese Pflanzen haben für den Imker eine sehr große Bedeutung. Einige Imker betreiben die sog. "Wanderimkerei" und stellen ihre Völker bewusst in Gebiete, in denen die jeweiligen Trachtpflanzen grade blühen. 

 

Hierbei kann es sich sowohl um natürliche Habitate als auch um landwirtschaftlich genutzte Flächen (Raps, Klee, Senf etc. ) handeln. 

Bei vielen dieser Pflanzen ist der Bienenbesuch maßgeblich für den Fruchtertrag, besonders bei Obstgehölzen.

 

Bienen und Blühpflanzen sind seit Urzeiten miteinander verbunden.      -Fehlt das eine geht das andere-

Sobald man mit dem Imkern beginnt, kommt man nicht drumherum sich kurzfristig auch mit Botanik zu beschäftigen.

 

Hier liegt es nun an jedem selber wie weit er sich mit dem Thema auseinandersetzen möchte. Es gibt jedoch in unseren Breiten ein paar Pflanzen die man im Laufe des Jahres kennen sollte und die das Bienenjahr strukturieren.

 

 

Im zeitigen Frühjahr beginnt es mit der Hasel - und Weidenblüte. Sie sind wichtige Eiweißlieferanten. (Auch Krokus, Schneeglöckchen, Osterglocke...)

 

Dann folgt der Ahorn. Er liefert wichtigen Nektar, welcher jedoch größtenteils "verbrütet" wird.

 

Nun folgt, etwa im Mai, die Obstblüte (Kirsche und Apfel). Sie gilt als der eigentliche Startschuss und es  entscheidet sich meist schon hier wie sich die Völker entwickeln und ob es ein gutes Bienenjahr wird oder nicht.

 

Ende Mai Anfang Juni beginnt die Schwarmzeit und der Raps beginnt zu blühen. Manche Imker stellen ihre Völker nun unmittelbar an oder in die Rapsfelder um den Ertrag zu erhöhen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch die Robinie blüht und zeigt dem Imker an, das es Zeit wird die sogenannte Frühtracht zu ernten. Gerade in urbanen Gebieten sollte man damit nicht bis zur Lindenblüte warten denn der Nektar der Linde ist sehr dominant im Geschmack und die Frühtracht würde nur nach Linde schmecken. 

 

 

Ähnlich verhält es sich mit dem Liguster der ebenfalls blüht und sehr gern von den Bienen angeflogen wird. Der Nektar ist jedoch äußerst bitter, fast ungenießbar.

 

Die Linde "honigt", wenn ihre Füsse im Wasser stehen. Sie liefert sehr viel Blütennektar und auch Blatthonig der Lindenblattlaus.

Dieses Phänomen kennt wohl jeder, der zur Lindenblüte mit seinem PKW unter einer Linde geparkt hat. Alles ist verklebt ...

Die Blütezeit der Linden  ist relativ lang (Anfang Juni bis Ende Juli). Entweder gibt es Rekordernten, oder die Linde "honigt" nicht.

Honigen bedeutet, dass die entsprechende Pflanze auch Nektar produziert und hat nichts mit der Blüte zu tun. Pflanzen können also blühen, was aber noch lange nicht heißt, das sie auch Nektar produzieren.

 

Ein oft zu beobachtendes Phänomen im Sommer ist das Hummelsterben unter den Linden. Die "Nektarien" sind vertrocknet, produzieren keinen Nektar aber die Blüten verströmen immer noch einen betörenden Duft. Hummeln können dies oft nicht zuordnen und fliegen sich buchstäblich zu Tode. Honigbienen hingegen suchen sich eine andere Trachtquelle. Das einzigartige Kommunikationssystem der Honigbienen ermöglicht es ihnen, Trachtquellen zuverlässig zu erkennen und abzuernten.

 

Definitiv beendet ist die Frühtracht mit der Holunderblüte.

 

Nun folgt Goldrute, drüsiges Springkraut, Senf und Heide

 

Auch die Waldtracht, produziert von Blattläusen kann noch reichlich Eintrag bringen. Das drüsige Springkraut ist eine ausgezeichnete Nektarquelle, sollte jedoch nicht geduldet geschweige denn gefördert werden, da es die heimische Pflanzenwelt massiv unterdrückt. Die Bienen und Hummeln sehen das natürlich anders. 

 

Im Oktober sieht man dann vielerorts noch die Senffelder, die ebenfalls noch gute Erträge bringen können. Die Heide kann im Kreis Borken vernachlässigt werden.

 

 

Bienen fliegen bevorzugt Trachten an die sich für alle lohnen. Vereinzelte Beete oder Blumen fliegen sie nur selten an. 

 

 

- Die Verdichtung und bauliche Nutzung von Flächen und das damit einhergehende Fehlen von Blühflächen, welche für die Honigbienen von Nutzem sind, kann daher durch das gut gemeinte Anlegen bienenfreundlicher Gärten (neudeutsch "Urban Gardening") einzelner Blumentöpfe und Beete nur schwer kompensiert werden. Dies sind allenfalls "Beruhigungspillen" für das menschliche Gewissen. Wirklich helfen tut das den meisten Insekten nicht. Sie brauchen Masse. -

 

 

Eine ebenfalls gute Nektarquelle bietet das invasive Jakobskreuzkraut, der Nektar ist jedoch, wie auch der des Rhododendron giftig. Das Kraut breitet sich seit einigen Jahren enorm aus. Insbesondere an Straßenrändern ist es häufig anzutreffen. Es sollte auf keinen Fall an Pferde und Rinder verfüttert werden. Schafe und Ziegen sind weniger empfindlich.

Nektar von Jakobskreuzkraut und auch Rhododendron,  welcher letztendlich zu Honig umgearbeitet wird ist für Bienen und auch für den Menschen, laut Studien, gesundheitlich unbedenklich.

 

 

Spricht man über Trachtpflanzen und Massentracht geht es in erster Linie um den Nektar  bzw. Honigertrag.

Essentiell für das Leben und Überleben der Bienen sind aber auch die Pollen.

Bienen benötigen sowohl den Nektar / Honig (Kohlenhydrate) als auch den Pollen als Eiweißlieferant, hier insbesondere zur Aufzucht der Brut.

 

Bietet eine Pflanze viel Nektar heißt das nicht gleichzeitig das sie auch viel Pollen liefert. Hier gibt es große Unterschiede.

Einen guten Überblick liefern hier sog. Trachtkalender in denen die wichtigsten Nektar- und Pollenpflanzen im Jahresverlauf aufgeführt sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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